Nach zwei Wochen körperlichen nichts tuns ging es am ersten Tag mal direkt 1200 m hoch. Vorbei an Wasserfällen und dschungelartigen Wäldern. Es war schön. Aber hart.
Kaffee wird in Laos auch angebaut und zum größten Teil nach Vietnam exportiert. Dort wird der als vietnamesischer Kaffee weiter exportiert. Fotos von Plantagen habe ich nicht gemacht
Früchte, Fleisch, fast alles kriegt man hier am Straßenrand. Das ganze ohne Genehmigung, Sicherheitsvorschriften, Gewerbeschein, Steuern und andere ausgedachte Kosten
Leider habe ich wohl Schnupfen oder sowas. Bin ein wenig schwach und der Weg auf die 1300m Höhe zog sich unheimlich.
Oben angekommen kaufte ich mir als Belohnung ein Kilo Mango für 1 Euro und 1 kg Bananen für 50 Cent. Dazu Reis für 50 Cent und das Abendessen konnte beginnen.
Ich muss sagen, ich fühlte mich sehr wohl in Pakse. Ich werde den Ort vermissen. Genau wie Don Det.
Typisches Bild Laos/Vietnam
Ich änderte meine Route in kleine Straßen und ein Camping Symbol auf der Karte. Ein kleiner Umweg. Der Weg war steinig und löcherig.
Total rot verstaubt stand ich am Ziel, vor einem umzäunten Gelände. Es ist eine Camp Site. Wahrscheinlich ein Schlafplatz für Arbeiter aus der Gegend. Zutritt war nur mit staatlicher Genehmigung möglich. Ok, der Zutritt vor 15 km in die Region ebenfalls, aber der Mann an der Schranke sah mich, machte staunend den Mund auf und ließ die Kette, die als Sperre fungierte, fallen.
Der Weg war also umsonst. Also zurück auf die Hauptstraße. Ich war voll von rötlichem Staub. Es waren ca 16 km hin und 16 zurück.
An der Hauptstraße fand ich dann diesen Platz.
Ich schlief in der Nähe eines Abhangs. Gegenüber war ein Wasserfall. Was für ein wunderbares Naturspektakel. Dann hingen Wolken am Wasserfall und ganz weit entfernt Blitze es. Es sah einfach schön aus.
In der Nacht regnete es recht stark, schnell stand mein Zelt im Schlamm. Der Boden unter dem Zelt war sehr weich dadurch 🙂
Morgens, als ich komische Spinnen, riesen Tausendfüßler und einen Skorpion sah, wollte ich doch schnell weg. Ich bin wohl immer noch ein Stadtmensch. Selbst beim Zelt abbauen muss man aufpassen.
Leider tut mir mein Knie seit zwei Tagen weh. Mein Schnupfen ist zwar nicht dramatisch, aber ich kriege Kopfschmerzen, Husten und Niesanfälle. Es nervt.
Die Straße nach Sekong hat mir sehr gefallen. Die Wolken und die Berge, rechts und links viel Grün, selten mal ein Haus.
In Sekong ging ich für 50 000 Kip (ca 5 Euro) in ein Guest House. Zwei Tage wollte ich mir Erholung gönnen.
Das Essen bestellen geht meistens mit der Sprachbarriere (vegetarisches Essen). Frühstück besteht meistens aus einem Omelett, ab und zu Gemüsesuppe. Ob dort Fleisch drin war oder es eine reine Gemüsesuppe war, das kann ich leider nicht sagen.
In Sekong oder meistens in Laos gibt es keinen Supermarkt, wie man das aus Deutschland kennt. Doch Kleinigkeiten wie Chips oder Getränke kriegt man hier. Die Leute essen eh meistens in den Bars, und das schon zum Frühstück. Auf dem Markt bekommt man Obst, Gemüse und Fleisch.
So lecker morgens ein Omelett ist, ich kann nicht jeden Tag dasselbe Essen. Entweder Fleisch oder Omelett. Reis mit reinem Gemüse ist hier selten.
Mein großes Problem, ich brauche Abwechslung.
Irgendeine Mahlzeit
Frühstück
Ein deutscher eröffnete in Sekong eine Bar mit richtigem Brot, Bratkartoffeln, etc. Eine Abwechslung ist gut!
Er meinte, es gibt hier keinen Papierkram. Das Leben ist viel entspannter. Wie schon mal erwähnt, man baut sich ein einfaches Häuschen, stellt ein paar Tische hin und man hat eine Bar. Eine Küche wäre dabei auch von Vorteil.
Natürlich kann man auch ein richtiges Haus kaufen, ich wollte nur damit zeigen, wie einfach ein Leben sein kann.
Im Norden und in den Bergen leben noch Ureinwohner, die im Wald jagen gehen. Aber ein Smartphone haben sicherlich die meisten Ureinwohner.
Smartphones kriegt man in sehr vielen Dörfern, ggf auch sogar dort.
Ca 40 km leicht bergauf, erst Hitze, dann Regen und immer noch Knieprobleme, so fühlte sich die Strecke von Sekong nach Thateng an. Ich bin schlicht und einfach nicht mehr so fit, wie auf meiner letzten Reise. Es gab aber viele Dörfer, also viele Hallos. Die Aussichten waren toll. Es hat alles negative überwogen, es hat mir Freude gemacht.
Solche Aussichten hat man selten, so dass ich öfter emotional ergriffen war, trotz Knieproblemen.
Unterwegs sah ich oft die russische Flagge oder so was halt
Wahrscheinlich investieren die hier.
Kinder knieten sich einmal vor mich hin und bettelten um Geld. Ich lehnte ab. Ich beobachtete die danach aber. Einer holte sein Smartphone raus und machte was damit.
Was mich zwar selten, aber dennoch nervt, dass fast alle einen anschauen. Manchmal bleibe ich nicht an einem Ort stehen, wo Leute sind. Zu oft kam es schon vor, dass einer kam und helfen wollte. Er sprach kein Englisch und man musste fünf Minuten erklären, dass man nur angehalten hat um sich zu kratzen oder ähnliches.
In Laos fiel mir auf, dass die Mütter den Kindern die Haare nach etwas absuchen. Suchen die Insekten, Flöhe? Ich weiß es nicht.
Mein Schlafplatz. Rechts am Mofa sieht man mein Zelt. Die Leute schlafen auch direkt in dem Haus an der Tankstelle. Wozu zur Arbeit fahren, wenn man sich den Arbeitsplatz ans Haus holen kann.
Schade, dass man keine Emotionen mit einem Foto übertragen kann.
Die restlichen zwei Tage bzw letzten 70 km zeigte sich Laos immer noch von seiner schönsten Seite. Ich hatte kaum Geld und musste von ca 3 Euro am Tag leben. Frühstück kostet ca 1 bis 2 Euro, ggf Mittag und Abendessen vom Restgeld. Ein wenig verkalkuliert. Dennoch war das nicht schlimm. Ich aß halt preiswerter. Klebereis mit rohem Gemüse oder ähnlichem. Ich kam mit 2 Euro am Tag aus.
Ich fuhr und genoss jeden Meter in der unglaublich tollen Landschaft, als ich plötzlich ein PING am Fahrrad hörte. Meine Nabe hinten war kaputt (das Teil in der Mitte des Rads, wo u. a. die Speichen befestigt sind). Zwei Speichen waren lose, da die Halterung für Speichen den Geist aufgegeben hat. Ich habe mit allem gerechnet, Rahmenbruch, Diebstahl, Speichen kaputt, nur nicht damit. Meine Nabe ist von Shimano LX, also keine sehr gute Qualität, wahrscheinlich wäre XT sicherlich besser gewesen.
Normalerweise sollte die Reise nun vorbei sein. Dennoch fuhr ich grinsend langsam und vorsichtig weiter, beobachtete das Hinterrad immer wieder. Das Problem dabei ist, dass die Felge anfängt zu eiern. Die Stabilität ist nicht mehr da. Nach ungefähr 7 Kilometern, noch 12 km bis Vietnam, fand ich einen tollen Platz zum Schlafen.
Es sollte meine letzte Nacht in Laos werden. Als Abschiedsgeschenk gab mir die Natur ein tolles Abendprogramm
Wie schon erwähnt, die Fotos zeigen nicht das, was ich sah und fühlte.
Am nächsten Tag fuhr ich wieder langsam weiter. Ich frühstückte noch für 1,50 Euro eine Suppe und grinsend fühlte ich schon Vietnam. Viele in dieser Gegend sprechen vietnamesisch. So sehr ich mich auf Vietnam freute, ich war traurig Laos zu verlassen.
Kinder mit Körben beim Schleppen
Mein Rad hielt tatsächlich einige Kilometer durch. Noch drei Kilometer bis zur Grenze, bis mich noch ein PING zum stoppen brachte. Die nächste Stelle kaputt, vier Speichen nun lose. Fahren war unmöglich. Das Rad eierte zudem. Es ging also zu Fuß weiter, während ich immer noch grinste. Sowas gehört nun mal auch zur Reise dazu.
Vor der Grenze gab ich mein letztes Geld für Wasser aus und holte mir den Ausreisestempel, natürlich grinsend.
Unglaublich, dass ich mit dem Gedanken gespielt hatte, Laos zu überspringen. Das ärmste der vier Länder, auf das finanzielle bezogen. Ich habe zwar wenig gesehen, also nur den Süden, doch der war es Wert. In den Bergen und Wäldern leben sogar noch Ureinwohner, die im Wald jagen gehen.
Alle Leute, reiche und arme, die ich fragte, ob sie in Laos glücklich seien, sagten JA. Ein Armer kann also reicher sein als ein Millionär.
Es ist ein einfaches Land, mit kaum Bürokratie und dadurch vielen Möglichkeiten. Bei ca sieben Millionen Einwohnern ist es aber noch überschaubar.
Das Müllproblem ist hier kaum zu sehen, aber auch vorhanden.
In den nächsten Tagen in Vietnam dachte ich viel an Laos, ich vermisste es.
Danke, dass ich dieses Land erleben durfte.
Alle Photos aus Laos: HIER