#13 Griechenland

Willkommen zurück im Euroland! Über die Grenze rüber und schon fuhr ich über eine recht leere Schnellstrasse in das erste Dorf hinein. Was mir direkt auffiel, die Häuser haben einen anderen Stil: Fast alle sind weiß!

Meine Route führte mich ein wenig im Zick-Zack wechselnd zwischen der Türkei und Bulgarien. Ich bekam einige Tipps von dem Guest House in Swilengrad.

Nach dem ersten kleinen Dorf führte mich meine Route einige Kilometer über zum Teil steinige und sandige Wege. Es war anstrengend, aber ich war glücklich. Ich hielt mich dabei immer an der türkischen Grenze und fuhr zu einem Fluss.
Dort ist ein Steg im Wasser, über den man laufen muss. Das Wasser fließt über den Steg, ist dabei ca. 20 cm tief und schön warm. Es ist zudem sehr glitischig, so dass ich nur langsam voran kam.

Es ging weiter durch kleine Dörfer mit den weißen Häusern und dann kam der Hunger. Nun war ich halt schlau und wollte Geld sparen. Also ging ich in ein kleines Dorf zum essen. Ich holte mir 2 Würstchen, einen Salat und was kleines zu Trinken. Dabei wurde ich fast 10 EUR los. Tat mir weh, aber das sind ganz normale Euro-Preise, an die ich mich wieder gewöhnen müsste, wenn ich länger in Griechenland bleiben wollte.

In einem Kaffee bekam ich dafür so viel Wasser kostenlos, wie ich haben wollte. Wasser fand ich übringens seit Italien immer wieder am Straßenrand. Immer wieder findet man einen Kran im Park oder am Straßenrand. Seit meiner Reise weiß ich Wasser sehr zu schätzen und merke, wie kostbar es doch ist. Verschwenden tue ich das kostbare Gold auf keinen Fall und gehe sorgsam damit um.

Von Osten, an der türkischen Grenze, ging es nach Westen zur bulgarischen Grenze. Das waren ca. 20 km auf recht verlassenen Landstraßen. Die Sonne knallte ganz schön, doch der Fahrtwind hilft einem.

Im westlichen Teil fing ich an mir einen Schlafplatz zu suchen und wurde an einem zum Teil ausgetrocknetem Fluss fündig. Ich übernachtete also in der Nähe eines Dorfes, an einem kleinen Strand an einem Fluss. Wunderschön war es!

Ich rettete auch immer wieder Schildkröten von der Straße. Ich weiß nicht wie viele ich schon gerettet habe. Aber warum laufen die nicht schneller rüber oder hüpfen mal eben vor den Autos weg? Naja, wie dem auch sei, ich hoffe das wird für einige eine Lehre sein.

Am Morgen ging es dann von Westen wieder nach Osten in Richtung der Stadt Didimoticho, wo ich mir einige Ruinen aus dem Mittelalter angeschaut habe. Sehr fazinierend und für mich abenteuerlich!

Die Stadt selbst ist durchzogen mit kleinen Gassen und Straßen und hat noch alte Stadtmauern der Burg. Ist recht nett.

Ich saß für eine kurze Auszeit an einer Tankstelle und trank teures Chemie-Wasser. Ich hatte ca. 60 km hinter mir und es war noch recht früh. Bis zum Meer hatte ich noch ca. 70 km vor mir. Mir kam der Gedanke: versuche es einfach mal dahin zu kommen!
Nun ging es nur noch Richtung Süden nach Alexandroupolis und dem Meer. Die breite Schnellstrasse bietete nicht viel, außer Schlidkröten, die gerettet werden wollten und zog sich dementsprechend. Ich war erschöpft, hatte Hunger und näherte mich meinem persönlichen Rekord. Am kleinen Flughafen vorbei, erreichte ich endlich Alexandroupolis! An den Touristenbars vorbei ab zum Strand für eine Foto!

Endlich! Wieder ein toller Moment für mich, wie schon so oft, aber gewöhnen möchte ich mich nicht an tolle Momente, da der Genuss dann fehlen würde. Jedes tolle Ereigniss muss was eigenes sein, genau wie das hier.

Ich fuhr dennoch wenige Kilometer weiter in das nächste Dorf am Meer. Unterwegs holte ich noch kurz bei Lidl Abendessen und fuhr dann an den Strand zum Schlafen.

Na, ist das nicht herrlich? Nach 129 km an einem Tag, dann so ein Abschluss!

Mein Ziel in Griechenland war Fanari, wo ich mich wieder mich Michael treffen würde. 80 km waren es bis dahin. Ich dachte mir, schön am Meer entlang fahren, hin und wieder schwimmen und grinsend ankommen. So sah das auch auf den ersten 10 km aus.

Bis dann die Berge kamen und ich über Wanderwege ca. 3 Stunden mein Rad hoch und runter schieben durfe. Dafür sah ich wunderschöne Landschaften und war deswegen glücklich. Ich ärgerte mich nicht über den Weg, denn alles gleicht sich doch irgendwo wieder aus.

Die letzten Kilometer waren dann aber doch recht anstrengend, da ich durch das Schieben schlichtweg erschöpft war. Dennoch wollte ich noch an diesem Tag ankommen. Der letzte Abschnitt ging auch leider durch Felder hindurch und so war jede kleine Anhöhe sehr anstrengend. Es zog sich alles unglaublich.
Endlich dann in Fanari angekommen traf ich direkt Michael wieder. Ich ging erstmal in einem Touristen-Restaurant essen, da ich nur gefrühstückt hatte und bestellte mir großzügig frischen Fisch mit Pommes, Salat und ein Bier. Bezahlt habe ich 36 EUR 😀 Dennoch, es war nur ein Ausrutscher und eine Lehre. Doch ich hatte so einen Hunger, egal, ist vorbei 🙂
Dafür gingen wir danach noch herrlich schwimmen und anschließend wenige Kilomter weiter weg am Strand schlafen, wo ich nun die Nacht in der Hängematte verbracht habe

Am nächsten Tag genossen wir die recht leeren Strände, gingen schwimmen, sonnen etc. und anschließend wieder in die Hängematte zum Schlafen

Dennoch beschlossen wird Griechenland zu verlassen, da es schlichtweg zu teuer ist. Also fuhren wir am nächsten Morgen Richtung Alexandroupolis, nur diesmal über eine andere Route als die, die ich gefahren war.

Als wir Rast an einer Bank machten, erhielten wir von einem Herrn eine Flasche kaltes Wasser, 2 Dosen Bier und eine Tüte frische Oliven. Wow, die Oliven waren sowas von lecker und es waren so viele! Wie nett die Griechen sind, aber das ist ja bekannt.
Wir saßen so grinsend da, als 2 Radfahrer vorbei fuhren. Kurz darauf holten wir sie ein und fuhren dann gemeinsam zur nächsten Schlafmöglichkeit am Strand.

Es waren Zakk aus den USA und Hannes (www.fahrradfernreise.de) aus Deutschland.
Wir verbrachten einen netten Abend, gingen ein wenig baden und legten uns auf den Strand zum schlafen.

Beide sind recht früh Richtung Istanbul gefahren, während wir ein wenig später Richtung İpsala (Türkei) aufbrachen.

Der Weg Richtung Türkei war nicht gerade spannend, wieder die Schnellstrasse, die ich zuvor schon gefahren war, nur mit dem Unterschied, dass wir nun Richtung Türkei abbogen. Hin und wieder überholten uns auch ein paar Militärfahrzeuge, als dann die Grenze kam und das Kapitel Griechenland abgeschlossen wurde. Ich freute mich wie ein Baby auf die Türkei 🙂

2 Gedanken zu „#13 Griechenland“

    1. Am Meer waren ganz viele Körbe mit Eiern. Die darf keiner anfassen. Ich wünschte ich wäre dabei wenn die schlüpfen. Für dich sicherlich auch ein toller Anblick.

      Gruß aus Göreme, immer noch!

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