Ich fuhr erstmal durch die kleinere Grenzstadt Sežana durch. Herzklopfen und Aufregung natürlich inbegriffen.
Nach der Stadt kam plötzlich das, was mir gefehlt hat: Offene Landschaften, Bäume, Wälder, viel Natur, Wiesen mit vielen Pflanzen, wow! Außerdem sind hier sehr viele Insekten zu sehen.
Keine Zäune mehr, keine Privatgelände, kein Attenzione (itl. für Achtung), etc.
Durch Wälder ging es weiter bergauf. Trotz Gegenwind (den ich fast immer habe), fühlte ich mich direkt wohl.
Nach einigen Kilometern, überwältigt von der Natur, traf ich einen bepackten Radfahrer. Er sprach sogar deutsch und wir fuhren ca. 30 km zusammen, bevor er am Ziel war.
Doch davor lud er mich in ein Restaurant zum slowenischen Essen ein und erzählte mir einiges über Joguslawien, den Balkan, Bosnien und Herzegowina und Slowenien.
Übringens, das Essen in Slowenien ist sehr sehr sehr lecker (für meine slawische Zunge halt)
Bujta repa is a traditional Slovenian beet stew with pork, a national speciality. Bujta‘ was derived from the word „kill“. Especially in winter the stew warms up nicely. It is prepared with fatty parts of the pig’s head and skin and with sour turnips. Millet porridge is also often used as an ingredient. The dish was once a typical pig slaughtering lunch. To prepare the thick soup, put all ingredients into a large pot and braise slowly (http://www.wimdu.de/blog/eine-reise-in-die-welt-slowenischer-spezialitaten/)
Štrukli oder Štrukel, klassischer Apfel- oder Quarkstrudel. Štrukli können aber auch mit einer salzigen Füllung aus Quark und Ei gekocht werden und dann als Beilage zum Braten auf den Tisch kommen. Ich aß es mit einer Spinatfüllung und Pilzsoße.
Das Treffen gab mir viel Kraft (nicht nur durch das Essen, sondern allgemein). Nach Cerknica durfte ich auf einer Grasfläche von einem Bauernhof, schön versteckt hinter Bäumen zelten. Es war toll, da es dort total still war.
Das hat mich von Slowenien eh beeindruckt, wie ruhig es nachts ist, wie viele Vögel man am Tag hört, sehr viel grün. Da die wenigsten über Slowenien etwas wissen, hier ein paar Infos:
- mehr als die Hälfte Sloweniens ist bewaldet
- höchster Berg ist über 2800 m hoch
- der Fluss Soča ist eine richtige Augenweide
- es wird sehr viel für den Naturschutz getan
- die Höhlen von Postonja sind Weltnaturerbe und werden oft von Touristen besucht
- das Leben ist hart, da sich die Gehälter nicht an den Euro angepasst haben
- Brötchen mit Handschuhen rausnehmen 🙂
- Ljubljana soll zudem eine wunderschöne Stadt sein
Insgesamt betrachtet ist Slowenien nichts für den Touristen der gerne am Meer liegt und sich sonnen möchte. Es ist eher für den Aktivurlauber.
Mehr Infos gibt es wo anders im Internet 🙂
Leider konnte ich nicht einschlafen, wahrscheinlich zu viel Aufregung, zu viel neues, Reisefieber, k. A. oder mein Kissen (Fleece-Jacke) war zu hart?
Am nächsten Tag ging es gegen 10 Uhr weiter, die Route führte mich auf fast 800 m hoch, dann runter auf 500 – 600. Es ging von Dorf zu Dorf, meine Kraft reichte leider nur für ca. 60 km.
Jaaa, hier kommt meine Milch her, wenn ich mir die im Geschäft kaufe. Denn das Bild zeigt immer solche Fotos und die Hersteller lügen halt nicht. Also gut weiterhin Milch trinken, sehr gesund von den glücklichen Kühen mit dem Grinsen im Gesicht
Ich fuhr in den Wald rein, baute mein Heim auf, erfuhr dass es hier auch Zecken gibt und schlief irgendwann mal ein
Leider war die Nacht wieder schlecht, konnte wieder nicht durchschlafen. Wieder die Aufregung, wieder das Kissen, ich weiß es nicht. Nachts konnte ich zudem nichts sehen, nicht mal meine Hand. Hören auch nichts, es war so was von still. Keine Autobahn aus der Entfernung, kein Flugzeug, nichts.
Morgens schlief ich zum Glück noch mal ein.
Gegen 8 Uhr packte ich alles zusammen, schmiss noch eine Zecke vom Zelt und fuhr los. Im nächsten Dorf frühstückte ich (Kakao mit Haferflocken und Bananen-Chips von Hofer/Aldi) an einer Bushaltestelle. Putzte meine Zähne und fuhr weiter. Später wusch ich mich richtig hinter einem Gebüsch „ausserhalb der Öffentlichkeit“.
Übringends findet man hier Spar, Lidl und Hofer anstatt Aldi. Das Logo ist aber schlau gemacht, so dass man das wiedererkennen kann. Ja, auch Sonntag offen, allerdings nur bis 15 Uhr. (Ich hoffe ich kriege nun Geld von Aldi für diese Werbung)
Es waren noch ca. 40 km bis Kroatien. Es ging natürlich nochmal hart rauf, mal eben ca. 300 – 400 m hoch (nicht auf 400 m, sondern 400 m hoch). Zum Glück dann ordentlich wieder runter durch sehr einsame Dörfer, wo mir zugewinkt wurde. Der Weg nach unten war allerdings sehr steinig und bewaldet.
Im Tal ging es fast eben Richtung Kroatien
Ich unterhielt mich noch ein wenig mit einem Polizisten am Grenzübergang und es ging weiter über den Fluss Kupa in ein neues Land.
Hallo Lukasz, auch wenn nicht immer ein Kommentar kommt, wir bleiben auf deiner Spur, wollen aber auch nicht lästig sein und vor allem Andere mal zu Wort kommen lassen. Du schreibst sehr anschaulich und spannend, und deine Fotos sind phantastisch! Bei uns herrscht immer wieder große Begeisterung wenn was Neues von dir on-line ist. Weiterhin nette Menschen, tolles Wetter und spannende Erlebnisse. Wir freuen uns auf den nächsten Bericht
Hallo Vera,
ihr könnt mich zutexten wie es euch lustig ist. Wenn es nervt, sperre ich euch einfach 🙂 Ne, freut mich natürlich immer wieder lebenszeichen aus dem kalten und nassen Deutschland zu hören/lesen.
Der nächste Bericht ist auch fast fertig. Bin schon am übernächsten dran. Unter route könnt ihr auch immer recht aktuell sehen, wo ich gerade bin. Die ist unabhängig von den Beiträgen.
„kalten und nassen Deutschland „? 🙂
27° und Sonne und das nicht so selten, ich glaube Du bist im falschen Jahr gestartet 😀 zumindest wenn Du „nass und kalt“ entfliehen wolltest. Weiterhin gute Fahrt!
Warte nur ab Volker, ich spreche aus Erfahrung 😉 Denncoh wüsche ich euch perfektes Wetter.
ICH HABE EINEN VORSCHLAG. Die Fan´s entscheiden wohin Lukas weiter fahren soll. ICH BIN FÜR HOLLAND.
Ja natürlich! Dann fahre ich nur im Kreis oder ich macht so eine Route, dass ich nie wieder zurück komme. Eine Abstimmung mache ich nicht.